Die aktuelle Marktlage im Überblick

Der deutsche Immobilienmarkt durchläuft 2025 eine Phase der Stabilisierung nach den turbulenten Jahren der Pandemie und der anschließenden Zinswende. Nach jahrelangen Preissteigerungen zeigen sich erste Anzeichen einer Normalisierung, die sowohl Chancen als auch Herausforderungen für Käufer mit sich bringt.

Die Bundesbank verzeichnet für das erste Halbjahr 2025 einen leichten Rückgang der Immobilienpreise um durchschnittlich 3,2% gegenüber dem Vorjahr. Dieser Trend ist jedoch regional sehr unterschiedlich ausgeprägt und zeigt deutliche Unterschiede zwischen städtischen Ballungsräumen und ländlichen Gebieten.

Regionale Preisentwicklung

Durchschnittspreise nach Regionen (Stand: September 2025)

Region Ø Preis/m² Veränderung Trend München €9.200 -2.8% Frankfurt am Main €7.800 -4.1% Hamburg €6.900 -1.9% Berlin €6.400 +0.5% Köln €5.600 -3.2% Stuttgart €7.100 -2.1% Dresden €3.800 +2.1% Leipzig €3.200 +3.8% Steigend Stabil Fallend

München und das Umland

München bleibt trotz leichter Preisrückgänge der teuerste Immobilienmarkt Deutschlands. Mit durchschnittlich 9.200 Euro pro Quadratmeter für Eigentumswohnungen liegt die bayerische Landeshauptstadt deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Experten erwarten eine weitere Stabilisierung auf diesem Niveau.

Berlin als Sonderfall

Die Hauptstadt zeigt als einzige Metropole noch positive Preisentwicklungen. Der Mietendeckel-Effekt und die anhaltende Attraktivität für junge Familien und Berufstätige sorgen für eine kontinuierliche Nachfrage, die das Angebot übersteigt.

Einflussfaktoren auf die Preisentwicklung

Zinsentwicklung der EZB

Die Europäische Zentralbank hat im ersten Quartal 2025 die Leitzinsen leicht gesenkt, was zu einer Entspannung bei den Baufinanzierungskonditionen geführt hat. Aktuell liegen die Zinsen für 10-jährige Hypothekendarlehen bei durchschnittlich 3,8%, verglichen mit 4,2% im Vorjahr.

Baukosten und Material

Die Baukosten haben sich nach den extremen Steigerungen der Jahre 2021-2023 stabilisiert. Holz und Stahl verzeichnen sogar leichte Preisrückgänge, während Energiekosten weiterhin auf erhöhtem Niveau verharren.

Demografischer Wandel

Der demografische Wandel zeigt erste Auswirkungen auf den Immobilienmarkt. In schrumpfenden Regionen sinkt die Nachfrage merklich, während Ballungsräume weiterhin von Zuzug profitieren.

Prognose für die nächsten 18 Monate

Kurzfristige Entwicklung (bis Ende 2025)

  • Weitere Stabilisierung der Preise in Großstädten
  • Leichte Erholung der Nachfrage durch sinkende Zinsen
  • Regionale Unterschiede bleiben bestehen

Mittelfristige Trends (2026)

  • Moderate Preissteigerungen von 1-3% erwartet
  • Verstärkte Nachfrage nach energieeffizienten Immobilien
  • Ländliche Gebiete mit guter Infrastruktur gewinnen an Attraktivität

Handlungsempfehlungen für Käufer

Für Erstkaüfer

Erstkaüfer sollten die aktuelle Marktphase nutzen, um sich umfassend zu informieren und verschiedene Finanzierungsoptionen zu prüfen. Die leicht gesunkenen Preise und verbesserten Zinsenkonditionen schaffen günstige Voraussetzungen für den Einstieg.

Für Investoren

Investoren finden in den aktuellen Marktbedingungen interessante Gelegenheiten, insbesondere in B-Lagen größerer Städte und in aufstrebenden Regionen mit guter Verkehrsanbindung.

Timing-Strategien

Wer den Kauf einer Immobilie plant, sollte die nächsten 6-12 Monate als günstiges Zeitfenster betrachten. Die Kombination aus stabilisierten Preisen und verbesserten Finanzierungskonditionen dürfte nicht lange anhalten.

Marcus Weber

Geschäftsführer bei twilightbloom-journey.com mit über 20 Jahren Erfahrung im deutschen Immobilienmarkt. Spezialist für Marktanalysen und Investmentstrategien.